Jugendfeuerwehr Karlsruhe

Berichte

Grötzingen: 24h Übung

„Alarm für die Abteilung Grötzingen“. Vier Einsatzfahrzeuge verlassen das Feuerwehrhaus und fahren zu der Einsatzstelle, die im Alarmschreiben angegeben ist. Doch im Mannschaftsraum der Fahrzeuge befindet sich nicht die „echte“ Einsatzmannschaft sondern insgesamt 18 Jugendliche. Der Alarm war ebenfalls nur gestellt, denn am vergangenen Wochenende fand wieder die 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Grötzingen statt. Erstmals wurde diese Übung gemeinsam mit den Jugendlichen des DRK Durlach abgehalten. Wie in den letzten Jahren auch verbrachten die Jugendlichen einen ganzen Tag im Feuerwehrhaus, um jederzeit einsatzbereit zu sein und im Falle eines Alarms ausrücken zu können.

 

 

Pünktlich um 15:00 Uhr am 19.05.2012 traten die Nachwuchskräfte der Feuerwehr und des DRK ihren Dienst an. Zunächst wurde die Gelegenheit genutzt die Fahrzeuge des jeweils anderen anzuschauen. So konnten die Jugendlichen der Feuerwehr sich einen Krankentransportwagen aus der Nähe betrachten.

 

Um kurz nach 18:00 Uhr ertönte erstmals der Alarm im Feuerwehrhaus. In der Eugen-Kleiber-Straße Ecke Heinrich-Kurz-Straße drang Rauch aus dem ersten Obergeschoss und dem Dachgeschoss eines Hauses. Zahlreiche Zuschauer, unter ihnen die per SMS benachrichtigten Eltern der Jugendliche und der Abteilungskommandant Michael Weber, säumten die Straße. In zahlreichen Übungsabenden zuvor wurde den Jugendlichen beigebracht, was in einer solchen Situation zu tun ist. So gingen sie sicher zum Innenangriff vor und retteten mehrere Verletzte aus dem Haus. Diese wurden dann im Anschluss von den Jugendlichen des DRK fachgerecht betreut. Nach kürzester Zeit konnte das Haus vom Rauch befreit und der Einsatz beendet werden. Zurück im Feuerwehrhaus nutzen alle Jugendlichen die freie Zeit um miteinander in Kontakt zu kommen. Nach dem  Abendbrot war eigentlich ein gemütlicher Ausklang des Abends geplant.

 

Doch um 21:18 Uhr ertönte erneut der Alarm. In der Nähe der Hattenkellenhohl war ein Flächenbrand ausgebrochen. Da die Einsatzstelle sehr weit vom nächsten Hydranten entfernt lag, musste zunächst eine knapp 200m lange Schlauchleitung gelegt werden. Während die Feuerwehr die umliegenden Bäume kühlte um ein Übergreifen des Feuers zu verhindern, musste sich das Rote Kreuz um zahlreiche Brandverletzungen kümmern. Am späten Abend war das Feuer endlich unter Kontrolle und die Mannschaft zog sich ins Feuerwehrhaus zurück. Die erschöpften Jugendlichen gingen sofort nach dem Duschen ins Bett. In der Zeit machten die Betreuer wieder alle Fahrzeuge einsatzbereit. Man wusste ja nie, wann zum nächsten Alarm gerufen wurde. Die Nacht blieb jedoch ruhig. Beim gemeinsamen Frühstück tankten alle Kraft für die restliche Einsatzbereitschaft. Die Fragen, ob noch ein „Einsatz“ bevorsteht konnten sich die Jugendlichen nicht beantworten und so wurde die Zeit mit verschiedenen sportlichen Aktivitäten wie Indiaca und Federball überbrückt. Andere genossen einfach nur das gute Wetter am Sonntag.

 

Um kurz vor 13:00 Uhr kam er dann, ein letzter Einsatz in der Eisenbahnstraße 36. Das Stichwort „Person in Not“ ließ zunächst keinen aufwändigen Einsatz vermuten. Im verschlossenen Eingangsbereich war eine Person bewusstlos geworden. Sofort wurde sich auf die Suche nach einem Zugang gemacht. Auf der Gebäuderückseite wurde so ein geöffnetes Fenster entdeckt, durch welches die Jugendlichen ins Haus gelangen konnten. Doch im Inneren stellte sich heraus, dass der komplette straßenseitige Flügel des Hauses verraucht war, was von außen nicht sichtbar war.  Nachdem die Wasserversorgung aufgebaut war, begann die Suche nach verletzten in den „Brandräumen“. Alles in allem lieferten die Jugendlichen auch hier eine gute Leistung ab und zeigten erneut ihr Können. Als das Gebäude mit Hilfe eines Lüfters entraucht war, zogen sich alle Jugendlichen ins Feuerwehrhaus zurück. Die Stadtjugendfeuerwehrwartin Sabine Haas ließ  hier sich die Gelegenheit nicht entgehen, um sich selbst ein Bild von der Leistung der Grötzinger Jugend zu machen. Wie bei allen voran gegangenen Einsätzen auch, wurde direkt im Anschluss den Jugendlichen in der Übungskritik gesagt, was sie gut gemacht haben und was sie hätten besser machen können. Schneller als es ihnen lieb war, waren die 24-Stunden Einsatzbereitschaft auch schon wieder vorbei. Beim abschließenden Grillen ließ man die Zeit nochmal Revue passieren und alle kamen zu dem Schluss, dass es erneut eine aufregende, spaßige und fordernde Übung war, die im nächsten Jahr definitiv wiederholt werden soll. Auch die Jugendlichen des Roten Kreuzes konnten sich dem anschließen. Für die Betreuer stand danach fest, dass nächstes Jahr erneut eine solche 24-h-Übung stattfinden soll.

 

Bis dahin übt die Jugendfeuerwehr jeden Mittwoch von 18:00 bis 20:00 Uhr. Wenn du Interesse hast und älter als 10 Jahren bist, bist du herzlich willkommen mal einen Mittwoch in die Feuerwehr reinzuschnuppern. Und wer weiß, vielleicht wirst du dann bei der nächsten 24-h-Übung auch alarmiert?

 

Ein besonderer Dank an die Helfer und Eigentümer, die uns ihre Häuser für diese Übungen bereitgestellt haben und an  die vielen Verletztendarsteller.

 

 

Weitere Bilder der Übung gibt es auch im Internet unter: www.feuerwehr-groetzingen.de

 

-kau-